Atari Lynx

Die Atari Lynx Spielkonsole aus dem Jahr 1989 war eigentlich eine kleine Sensation: Eine Konsole für unterwegs mit Farbbildschirm mit Hintergrundbeleuchtung, dazu ein Grafikchip welcher Hardwarescrolling und verschiedene Sprite Operationen beherrscht. Dazu 16 Farben/Zeile aus 4096 Farben – also insgesamt mehr Farben als der Amiga praktisch zu der Zeit nutzen konnte!
Auch eine richtige Besonderheit hat das Atari Lynx: Es ist für Rechts und Linkshänder geeignet. Man kann den Bildschirm mit einer Tastenkombination drehen. Die Tasten sind schon für das drehen ausgelegt!

Gerade die Sprite-Operationen waren etwas besonderes, da sie eine Pseudo 3D Darstellung durch Hardware Drehungen und Stauchungen wesentlich erleichtern! Und auch der 4 Kanal Stereo Sound darf nicht fehlen. Gesteuert wird alles von einer 6502 Variante mit 4 MHz. Der Prozessor ist auch bekannt aus dem C64 und Atari XL – wenn dort auch langsamer getaktet. Der Nintendo Gameboy ist gerade erst auf den Markt gekommen und technisch wesentlich schlechter – bis außer an einem Punkt, zu dem ich noch kommen werde. Der Sega Gamegear kommt erst ein Jahr später. Doch warum war nun der Atari Lynx die unbekannteste Konsole der dreien ist?
Ein Hauptgrund wird sicherlich der Batterieverbrauch sein!
4 Stunden mit 6 AA Batterien gegenüber im Schnitt 15 Stunden mit 4 AA Batterien beim Gameboy – tägliches wechseln der Batterien ging schon ins Geld!
Und dazu kommt noch Tetris!
Ein Spiel, welches neue Spieler zum Gameboy gebracht hat und gleich mit verkauft wurde!
Und dabei hatte Atari auch schon Tetris hergestellt im Glauben eine Lizenz zu haben.
Aber auf den Markt kam diese Version nie.
Ein zweiter Grund für den Misserfolg: der Preis, der für die Technik sicherlich berechtigt war, aber im vergleich zum günstig herstellbaren Gameboy doch teuer war. Und gerade für Kinder eher unerschwinglich war.

Eigentlich schade, mir gefällt der Atari Lynx wirklich gut!

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Eine Antwort zu Atari Lynx

  1. Nils sagt:

    Ich erinnere mich noch gut, dass ich nach dem Lesen der Artikel in ASM und Powerplay zum Lynx sehr beeindruckt gewesen bin. Der Preis war fürs gebotene angemessen. Er lag allerdings schon nicht mehr im Bereich ‚ein paar Monate die Hälfte des Taschengelds dafür sparen‘ und konkurrierte preislich schon eher mit der Anschaffung eines Heimcomputers wie dem C64.

    Ein sehr schöner Handheld

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