Die 1982 gegründete kanadische Firma Advanced Gravis brachte 1991 als Erste ein Gamepad für den IBM (kompatiblen) PC auf den Markt. Das Gravis Gamepad bot neben einem Steuerkreuz, wie man es beispielsweise vom NES kannte, 4 statt der üblichen 2 Feuerknöpfe. Diese wurden von angepassten Spielen wie Commander Keen auch ohne weiteren Treiber unterstützt.
Bis zu diesem Zeitpunkt waren Joysticks für den PC üblicherweise analog und wurden am Gameport einer Soundkarte oder einer Game Card angeschlossen. Analoge Joysticks waren gut für Flugsimulatoren geeignet, jedoch weniger für Jump’n’Runs oder Sportspiele wie Sensible Soccer.
Das Gravis Gamepad änderte dies, und bot damit auch auf dem PC die Möglichkeit, Actionspiele komfortabel zu steuern. Dank zunehmender Verbreitung von VGA-Karten gab es in dieser Hinsicht auch immer mehr Spiele für den PC.
Um dem Käufer noch die gewohnte Joystick-Steuerung anbieten zu können, legte Gravis einen anschraubbaren Mini-Knüppel bei.
2000 brachte die Firma nach zwei andersartigen Nachfolgern einen zumindest farblich ähnlichen Nachfolger auf den Markt, das Design glich jetzt mehr dem der Playstation Controller.
Der GamePad Pro genannte Controller bot dank eines neuen Protokolls namens GrIP jetzt 10 Feuerknöpfe pro Pad sowie die Option an einem GamePort bis zu 4 Controller in Reihe anzuschließen. Dafür erhielt das Pad einen speziellen Stecker (Siehe Foto).
Zwischenzeitlich erkannte auch Microsoft den Bedarf an Gamepads und brachte 1995 mit dem Sidewinder Game Pad ein eigenes Gerät auf den Markt.
Heutzutage dürfte das Gamepad der meistverbreitetste Controller für Spiele auf Konsolen und PCs sein – wenn man von der Steuerung per Maus bzw. Maus-Tastatur-Kombination einmal absieht.











Habe eins (das S-NES artige). Top Qualität, nur weiß ich nicht, was sich die Entwickler bei dem dünnen Joystickknüppel gedacht haben. Der kam direkt in eine liebevoll umgestaltete Schachel für Reißzwecke und wurde nie benutzt aus Angst er könne abbrechen.
Der Stick war, soweit ich noch weiß, ein Teil um ein Patent von Nintendo zu umgehen ….
Im folgendenden Artikel wurde der anschraubbare Mini-Knüppel auch der Vermeidung einer Patentklage zugeordnet. Ich denke deine Erinnerung ist schon richtig, Axel
https://www.howtogeek.com/672716/how-the-gravis-pc-gamepad-transformed-pc-gaming-in-the-90s/
Ich hatte mehrere Quellen im Internet Archiv zu den Pads gelesen, also gescannte Magazinartikel und archivierte Webseiten aus der Zeit. Interessant sind auch die Aussagen einiger Leute bei Gravis sowie Apogee und id.
Anscheinend war das mit dem Patent noch etwas komplizierter, wer zuerst was hat eintragen lassen. Aber die (S)NES Controller und die der anderen Hersteller hatten – so auch mein Eindruck nach der Recherche – die Patentrechte des anderen zu respektieren. Anscheinend liefen die Nintendo NES-Controller Patente auch ab einem bestimmten Zeitpunkt aus.
Ich schreibe auch noch einen Artikel zu den Joysticks die Gravis herausbrachte. Gravis war ja weniger dafür bekannt dass sie neben dem PC eigentlich für alle damaligen Computerplatformen also Amiga/ST/usw Joysticks anboten, und damit auch die mit dem alten Atari-Standard 9-Pin Port.
Interessant ist eine ‚Atari‘-Version des am PC beliebten Gravis Analog, den ich hier stehen habe, der eine ‚analoge‘ Steuerung an den Atari Ports bietet, zumindest was das Spielgefühl angeht – und sich damit Simulatoren wie Falcon und der FS II angenehm steuern lassen. Jetzt ist die Frage wie die verbaute Technik die Signal tatsächlich verarbeitet.
Dazu und zum Thema Konsolen muss ich noch recherchieren, was es da an speziellen Versionen gab.
Also zum Beispiel für die Geräte von Sega, die mehr Buttons unterstützten als der Atari-Standard zur Verfügung stellte.
Und ob sich Gravis in den Markt dieser Hersteller überhaupt traute.