Empire Deluxe

Empire Deluxe ist der Nachfolger des in den 80ern sehr interessantem Strategiespiels Empire von New World Computing. Die erste Version wurde schon 1977 auf einer PDP11 entwickelt und später auf verschiedenen Homecomputern umgesetzt. Selber habe ich es ende der 80er auf dem Amiga kennen gelernt – und auch extrem oft gespielt.
Bei dem Spiel startet man mit einer Stadt und wählt aus was dort produziert werden soll. Die Welt ist meistens eine Inselwelt – weswegen das Hauptaugenmerk auf Seeeinheiten liegt.

So gibt es als größtes Schiff das Battleship, etwas kleiner den Cruiser. Beides sind neben dem Transporter die wichtigsten Schiffe. Aber sie brauchen, wie auf dem Bild zu sehen, sehr lange in der Produktion. Städte kann man aber nur mit Landeinheiten, der Army, einnehmen, welche auch sehr langsam sind. Sie können nur ein Feld pro Zug bewegt werden. Und das natürlich auch nur über Land. Über Wasser können bis zu sechs Einheiten mit schutzlosen Transportern zum Ziel gebracht werden. Ein Verlust eines vollen Transporters wird da sehr schmerzlich. Submarines können nur vom Destroyer und Cruiser gesehen werden – oder man geht mit einer Einheit auf ein Feld mit einer solchen Einheit. Sie sind also etwas besser getarnt. Der Carrier ist ein Flugzeugträger, welcher selber schwach ist, aber acht Flugzeuge mitführen kann. Bis außer dem Destroyer mit drei Feldern sind alle Schiffseinheiten gleich schnell und können zwei Felder pro Runde schippern. Flugzeuge sind die schnellsten Einheiten – 5 Felder pro Runde. Aber sie müssen nach spätestens 20 Feldern wieder landen – oder sie stürzen einfach ab.

Ziel ist es gegen bis zu fünf (Computer)Gegnern die Welt zu erobern. Dafür braucht man einen Mix aus Einheiten. Es gibt keine Forschung. Battleship gegen Battleship ist eine harte Entscheidung. Die Kämpfe sind zufällig und es gibt immer ein Sieger und der Verlierer wird zerstört – man muss lernen Einheiten zu verlieren, gute Einheiten, teure Einheiten! Es kann sogar eine Army ein Battleship versenken – jedoch sehr unwahrscheinlich.

Sobald eine Stadt die erste Einheit produziert hat verkürzt sich die Produktionszeit wenn die Produktion nicht geändert wird. Umstellungen zerstören die vorherige Produktion! Wenn also plötzlich ein Feind auftaucht während man erst mit dem Battleship halbfertig ist und deswegen auf die Landeinheit Army wechselt dann geht viel Zeit verloren!

Es gibt also viele Entscheidungen welche getroffen werden müssen ohne das Spiel aber zu überfrachten. Es gibt auch Komfortfunktionen. So kann man jede Einheit zum Beispiel eine Pa­t­rouil­le zuweisen. Angeschlagene Einheiten können in Städten repariert werden. Einheiten können auch auf einem Feld stationiert werden und wachen erst auf wenn sie eine Einheit sehen. Und das sehen ist auch etwas besonderes: Es ist wahrscheinlich das erste Spiel mit einem „Fog of War“! Man sieht nur das schon erkundetete Gebiet. Fremde Einheiten sieht man nur wenn eine eigene Einheit oder Stadt direkt daneben ist. Da taucht dann plötzlich ein Transporter des Gegners vor der eigenen Stadt auf in der gerade mehrere Schiffe repariert werden und deren geladenen Einheiten nehmen die eigene Stadt ein:Weg sind die eigenen Schiffe ….

In den 80ern hat das Spiel seinesgleichen suchen müssen. Nur die Grafik, war eher Bescheiden aber gut Lesbar, was sich auch nicht durch die Deluxe Version geändert hat. Zumindest hat letztere sogar eine SVGA Auflösung angeboten. Wenn man sich das heute sehr bekannte Spiel Sid Meyers Civilization anschaut erkennt man das letzteres sehr stark von Empire inspiriert wurde und das Spielprinzip einfach stark und sinnvoll erweitert.

Warum schreibe ich das ganze eigentlich?
Ich habe von dem Spiel zwei Originalverpackungen. Und gegensätzlicher geht deren Presentation schon fast gar nicht: die eine Verpackung zeigt ein Kriegsepos, die andere ein eher kinderfreundliches Sandkastenspiel!

Für diesen Bericht habe ich das Spiel auch wieder gespielt – und es hat nur wenig Faszination für mich verloren wenn man sich auf die Darstellung einlässt. Die Bedienung mag am Anfang vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber sie war zur damaligen Zeit super und geht auch heute noch gut von der Hand. Die Spielerweiterungen durch die Deluxe Version empfand ich eher störend, aber man kann auch nach den alten Originalregeln spielen.

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