Zuse Z4 in der Schweiz

Noch während des Zweiten Weltkriegs hat Konrad Zuse an den Nachfolger des ersten Elektromechanischen Computers, der Zuse Z3, gearbeitet. Dieser Rechner, der Z4, wurde in Berlin gebaut. Er wurde auf der Flucht aus Berlin ins Allgäu mitgenommen und konnte schon nach dem Krieg dort aufgebaut werden und Milchgeldrechnungen für eine Sennerei berechnen.

Im Jahr 1949, fand der Z4 seinen Weg nach Zürich in die Schweiz, wo er ab 1950 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich in Betrieb genommen wurde. Der Z4 basierte auf einem binären Schaltkreisdesign und verwendete Lochstreifen zur Eingabe von Daten und Programmen. Er war in der Lage, arithmetische und logische Operationen durchzuführen und konnte sowohl zur Lösung von Gleichungssystemen als auch zur numerischen Integration eingesetzt werden. Obwohl seine Rechenleistung nach heutigen Maßstäben bescheiden war, war der Z4 für die damalige Zeit revolutionär und markierte den Beginn der digitalen Rechenära an der ETH Zürich. Der Computer war mit rund 2.600 Relais bestückt und hatte eine Taktfrequenz von ungefähr 40 Hz. Er stellte eine Brücke zwischen den mechanischen Rechenmaschinen der vorherigen Jahrzehnte und den fortschrittlicheren, voll elektronischen Computern, die in den 1950er Jahren aufkamen, dar.
Der Einsatz des Z4 an der ETH Zürich war essentiell für die Entwicklung der Informatik in Europa. Er diente nicht nur als Werkzeug für technische Berechnungen, sondern auch als Lernobjekt für die ersten Generationen von Computerwissenschaftlern und Ingenieuren in der Nachkriegszeit. Der Z4 ist ein Symbol für den Fortschritt der Technologie und eine Erinnerung an die Pionierarbeit von Konrad Zuse, der als einer der Väter des Computers gilt. Inzwischen ist der Z4 ein wertvolles Ausstellungsstück im Deutschen Museum in München, wo er als Teil der Computergeschichte gewürdigt wird.

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